Der Silberfuchs meiner Mutter

Alois Hotschnig

Kiepenheuer & Witsch (September 2021)

224 Seiten

ISBN: 978-3462002133

€ 20,00 Buch / € 16,99 e-book

Angelehnt an die Lebensgeschichte des österreichischen Schauspielers Heinz Fitz erzählt das Buch davon, wie er versucht, seine Identität und seinen Platz im Leben zu finden.

 

Heinz kommt als Sohn einer Norwegerin und eines Wehrmachtssoldaten 1942 in einem SS-Lebensborn-Heim in Österreich zur Welt. Seine ersten Lebensjahre verbringt er in Pflege, bis seine Mutter ihn zu sich nimmt.

 

Vieles ist nur „halb“ in seinem Leben, so auch die Herkunft (die Mutter fragt sich, ob sie das richtige Kind erhalten hat), später kommen ein Stiefvater und Halbgeschwister hinzu. Dass die Mutter psychisch labil und an Epilepsie erkrankt ist, erschwert den Alltag für ihn zusätzlich. Über das die Epilepsie auslösende Ereignis erfährt der Leser (und auch Heinz) im Laufe der Geschichte nichts.

 

Früh beginnt er, sich in Theaterstücken mit seinen Fragen und Erlebnissen auseinander- und sich sein Leben „zusammenzusetzen“.

 

Der Roman reiht die verschiedenen Episoden in kurzen Abschnitten aneinander, eine ordnende Einteilung in Kapitel gibt es nicht. Auch die Sätze sind meist kurz, manchmal abgehackt, so dass die Erzählung leicht hektisch wirkt. Viele kursiv geschriebene Wörter und die damit unwillkürlich auftauchende Frage nach ihrer besonderen Bedeutung behindern den Lesefluss zusätzlich.

 

Es ist kein Roman, der den Leser in das Leben seines Protagonisten hineinzieht, sondern man muss sich diese Geschichte – wie Heinz sein Leben – erarbeiten und am Ende bleiben manche Fragen ungeklärt.

 

Eva Flohrschütz-Nowak