Die Unwerten

Volker Dützer

Gmeiner-Verlag (Februar 2020)

473 Seiten

ISBN: 978-3839226469

€ 15,00 Buch / € 4,99 e-book

Frankfurt am Main, 1939. Die 14-jährige Hannah bricht vor ihren Mitschülern mit einem Krampfanfall zusammen. Ihr linientreuer Lehrer meldet sie bei der Obrigkeit. Hannah gerät ins Visier des NS-Terrorapparates und in die Mühlen der geheimen Mordaktion T4, denn die Nazis haben sich zum Ziel gesetzt, alles „lebensunwerte“ Leben zu vernichten – das betrifft auch Menschen mit Epilepsie. Sie findet Freunde, macht sich Feinde, lernt Verbündete kennen, kämpft mit allen Mitteln um ihr Leben. Der Zufall hilft ihr, manch gefährlicher Situation zu entkommen, aber er macht Chancen auch genauso schnell wieder zunichte.

 

Der Roman ist spannend und mitreißend. Das Schicksal von Hannah und den anderen Protagonisten gibt dem Grauen ein Gesicht und geht einem zu Herzen. Er zeigt, wie die nationalsozialistische Ideologie um sich greift und Menschen in ihrem Handeln beeinflusst. Und man stellt sich die Frage, wie man selbst diese Zeit erlebt hätte – Nazi, Widerständler, Mitläufer? Ducken und Augen zu oder Augen auf und handeln trotz der Angst vor möglichen Konsequenzen?

 

Gerade in der heutigen Zeit, in der rechtsradikale Strömungen das Unrecht und die Vernichtungsaktionen des Dritten Reichs bagatellisieren und in Frage stellen, sind solche Bücher von immenser Wichtigkeit.

Fazit: Auf alle Fälle lesen und darüber reden, damit dieses Thema im Bewusstsein bleibt!

 

Doris Wittig-Moßner