EPILEPSIE - Lukas hat Angst vor seinem Körper

Jasmin Woyck

Goethe-Werkstatt für Autobiographisches Schreiben

1. Auflage Mai 2013

Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 12 Jahre

ISBN-Nr. 978-3940178275

52 Seiten

€ 14,80

Anfälle sind wie Mädchenfußball im Sportunterricht. So beschreibt die Ärztin Lukas, was bei einem Anfall im Gehirn passiert. Lukas ist zehn, als seine Familie in eine neue Stadt umzieht und er am ersten Tag in der neuen Schule seinen ersten großen Anfall bekommt. Die Lehrerin ruft den Notarzt und Lukas kommt ins Krankenhaus. Dort wird er untersucht und ein paar Tage beobachtet. Nach dem zweiten Anfall ist klar, dass Lukas mit Medikamenten behandelt werden soll. Woyck schildert die Abläufe im Krankenhaus sehr detailliert und wichtige Informationen zur Krankheit werden in den Arztgesprächen erwähnt. Allerdings wirkt die Wortwahl der Ärzte manchmal etwas hölzern: „Die frühe Wiedereingliederung in eine Gemeinschaft ist gerade bei Epilepsiekranken zur Verhütung von Minderwertigkeitsgefühlen von großer Bedeutung.“ als Antwort auf die Frage „Sollen wir Lukas wieder in die Schule schicken?“ wird man in der Realität eher selten hören. Auch der Hinweis, dass Eltern Anfälle am besten mit der Handykamera aufnehmen, wird durch ein einfaches „Warten Sie den Anfall ab und beobachten Lukas genau. Sorgfältige Angaben sind später für das Pflegepersonal und uns Ärzte von großer Wichtigkeit.“ ersetzt. Es bleibt zu hoffen, dass sich Ärzte in Wirklichkeit um eine geeignetere Ausdrucksweise bemühen. Und Mädchenfußball ist gar nicht so chaotisch wie Nervenzellen im Anfall, besonders wenn man an die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft denkt. (Smiley einfügen)

Susanne Fey, Wuppertal