Hannah ist 16, sie lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder auf einem Bauernhof, geht noch zur Schule und reitet gerne. Ein ganz normales junges Mädchen, das mit ihrer Freundin Jelly zum Schwimmen und in die Disco geht. Doch seit einem Jahr hat sich etwas für Hannah verändert, sie muss mehr und mehr auf dem Hof mit anfassen, Schweinefüttern, Trecker fahren und kann dann z. B. nicht mit auf das Feuerwehrfest im Dorf oder mit Jelly etwas unternehmen. Gerade jetzt, wo sie sich in Finn verliebt hat.
Der Grund: Raphael, ihr Bruder, hatte im letzten Jahr einen epileptischen Anfall und hat zusätzlich noch eine Allergie gegen Gräserpollen entwickelt. Für den zukünftigen Hoferben ein Desaster, für seine Schwester, die gerne studieren möchte, ebenfalls. Eingebettet in die Geschichte von Hannahs erster großer Liebe schildert Holzinger die Probleme, die sich dadurch für die Familie ergeben, unausgesprochene Wünsche und Befürchtungen, Gefühle von Wut und Hilflosigkeit, kleine und große Missverständnis-se, die nur durch das Ende des Schweigens bewältigt werden können.
Es gibt nur wenige Jugendbücher, in denen die Hauptfigur Epilepsie hat, Geschichten, die sich mit den Geschwistern beschäftigen, sind noch viel rarer. Funkensommer ist ein gelungenes Buch nicht nur für Jugendliche, sondern vor allem für deren Eltern.
Susanne Fey, Wuppertal