Ich bin doch nicht krank! - Berichte über Kinder, die an Epilepsie erkranken

Ursula Schuster

dgvt-Verlag (November 2014)

ISBN: 978-3871592355

152 Seiten, € 16,80

Es ist bereits das vierte Buch, das Ursula Schuster hier verfasst hat. Und nicht nur das. Sie hat die Epilepsie-Beratungsstelle in der Tübinger Kinderklinik aufgebaut sowie einen Förderverein gegründet. Sie hat geholfen, Selbsthilfegruppen in Baden-Württemberg ins Leben zu rufen und über viele Jahre den Landesverband geleitet. Für ihre ehrenamtliche Arbeit erhielt sie sogar das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Fördervereins der Tübinger Kinder-Epilepsie-Ambulanz wurde sie gebeten, einen Vortrag bzw. eine Rede zu halten. Im Zuge dieser Vorbereitungen entstand die Idee, Eltern epilepsiekranker Kinder zu interviewen und über deren Schicksale zu schreiben. Es sind die authentischen Geschichten von sieben Mädchen bzw. jungen Frauen, die hier aus erster Hand geschildert werden.

Die Autorin hat die Familien persönlich kennengelernt und auch Jule, Lucy, Sophie, Franziska, Priscilla, Sarah und Lisa. Die sieben Menschen, über deren Krankheitsbeginn und -verlauf sie hier berichtet und das Leben, das diese Familien mit ihren „kranken“ Töchtern führen. Das sensible Einlassen auf das Gegenüber, das Verstehen machen das Gehörte erlebbar. Spürbar ist, dass alle geliebt werden und selbstverständlicher Teil der Familie sind. Priscillas Mutter meint: „Der Wert des einzelnen Menschen hängt nicht von seiner Leistungsfähigkeit , sondern von seinem Charakter, seinem Sozialverhalten, seinen Kontakten und seiner (religiösen) Sinngebung ab.“

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Nur so viel: Zum Schluss wird das Büchlein ergänzt durch das Kapitel „Informationen rund ums EEG“. Die Kinderkrankenschwester Cornelia Springmann,  lässt keine Fragen, die sich explizit mit dem Thema EEG beschäftigten, unbeantwortet.

Fazit: Geht unter die Haut!

Christa L.A. Bellanova, Nürnberg