Nach ihrem ersten Buch „Geliebtes Wunschkind“(erschienen 2009 im gleichen Verlag, ISBN 978-3869016931), in dem Franziska Honeck über das Leben mit einem zunächst scheinbar gesunden Kind berichtet, das schließlich schwerstbehindert und zum Pflegefall wird, erschien nun das zweite Werk der Autorin.
In „Liebe und Angst“ schildert sie den Alltag der Familie mit Tochter Nele, die weiterhin trotz diverser Antiepileptika unter vielen Anfällen leidet. Im zweiten Teil des Buches veranschaulicht die Autorin in klaren Worten und mit ganz wenigen Fachbegriffen Therapie-, Behandlungs- und Fördermöglichkeiten behinderter Kinder und deren mögliche Finanzierung, falls die Krankenkasse diese nicht übernimmt.
Eltern behinderter bzw. pflegebedürftiger Kinder wird die Schilderung eines solchen Alltags bekannt sein und nichts Neues mehr bieten, da sie diesen tagtäglich selbst erleben – für Andere mag es jedoch interessant sein, wie straff organisiert ein einzelner Tag sein muss und wie dieser von der Tagesform eines Kindes abhängig ist.
Franziska Honecks und Neles Geschichte berührt immer dann, wenn die Autorin von ihren Ängsten und Gefühlen berichtet, nicht so sehr bei den Alltagserlebnissen – allerdings spürt man bei jedem Wort die Liebe der Autorin zu ihrer Tochter und die positive Lebenseinstellung. Der zweite Teil des Buches, in dem einzelne Therapien und deren Ziele genau beschrieben sowie zusätzlich noch Finanzierungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, ist jedoch für alle eine sehr interessante und empfehlenswerte Lektüre.
Doris Wittig-Moßner, Nürnberg