Aljoscha ist ein ganz normales Kleinkind, fröhlich, aufgeweckt, dunkle Haare, braune Augen. Doch dann geschieht das Unfassbare, Unerwartete. Aljoscha verändert sich innerhalb kurzer Zeit. Er antwortet nicht mehr, wirkt abwesend, verliert seine Sprache. Die Diagnose: Landau-Kleffner-Syndrom. Eine Form der Epilepsie, die typischerweise mit dem Verlust des bisher erlernten Sprachvermögens einhergeht. Manuela Kuffner erzählt Aljoschas Geschichte liebevoll eindringlich und ergreifend lebensnah. Diagnostik, Therapieversuche, Krankenhausaufenthalte, Verhaltensschwierigkeiten, Anfälle, Eheprobleme, Diskussionen und Auseinandersetzungen mit Familie, Freunden, Bekannten, Kindergarten, Schule ….usw. Im Spagat zwischen der manchmal unverständigen Außenwelt und der - auch für die Mutter - schwer verständlichen Innenwelt des Sohnes wird ihr unendlich viel Kraft abverlangt, immer und immer wieder. Aljoscha ist unberechenbar, manchmal aggressiv, chaotisch und kann Gefahren nicht einschätzen. Er liebt es, draußen zu sein, reißt ständig aus, findet Traktoren und Hochsitze super und sammelt Bücher und Bilder darüber.
Das Leben der Familie verändert sich, als die epileptische Aktivität in Aljoschas Gehirn abnimmt. Er lernt durch Gebärdensprache bzw. einen Talker mit seiner Umgebung zu kommunizieren.
Wie es mit Aljoscha weiter geht, wird die Zukunft zeigen. Aber seine Geschichte ist wirklich lesenswert.
Susanne Fey, Wuppertal