An allen Ecken lauern Menschen, die mit Lust an unseren Nerven sägen. Einfach davonzulaufen ist keine Lösung. Der nörgelnde Kunde, die aufgebrachte Patientin, der besserwisserische Kollege – irgendwie müssen wir mit ihnen klarkommen. Wie wir im Umgang mit schwierigen Mitmenschen stetig an Souveränität gewinnen und darüber hinaus auch noch Spaß haben können, davon handelt dieser Ratgeber. Er gibt Tipps aus der Praxis zum raschen Umsetzen in Büro, Klinik oder Praxis.Die Einführung besteht aus den diversen Psychologie-Modellen von der Antike bis heute, um Menschen zu erkennen und einzuteilen. Danach widmet sich das Buch der Entstehungsgeschichte von Nervensägen, schwierigen Situationen und deren Ursachen. Es beschreibt die verschiedenen Typen (Der Angeber, Der Besserwisser, Der Negative etc.), deren Verhaltensweisen und Körpersprache, und gibt individuelle Ratschläge im Umgang mit ihnen. Wobei hier immer unterschieden wird, ob es sich dabei um einen Mitarbeiter/Kollegen, den Chef, wichtige Kunden oder auch Patienten handelt. Am Ende stellen die beiden Autorinnen das Freund-Feind-Modell, eine Strategie im Umgang mit Nervensägen, vor.Flüssig und unterhaltsam geschrieben greift der Ratgeber dieses spannende Thema auf. Beim Lesen der verschiedenen Nervensägen-Typen fallen einem sofort Personen ein, die uns im Laufe des Lebens bereits im beruflichen oder privaten Umfeld begegnet sind und unsere Geduld (über-)strapaziert haben. Die genannten Lösungsstrategien sind kurz und knapp erklärt und wie immer gilt:Veränderungen kann man immer nur selbst in Angriff nehmen, d. h. ändere ich meine Einstellung und meinen Umgang, verändert sich automatisch auch der Andere – oft nicht sofort, Geduld und Ausdauer sind bei ganz hartnäckigen Fällen gefragt. Der wichtigste Ratschlag lautet jedoch, sich selbst an die eigene Nase zu fassen und zu fragen: „Wie viel Nervensäge steckt in mir selbst?!“.Fazit: Wer keine Lust mehr hat, Mitmenschen an seinen Nerven sägen zu lassen, findet hier hilfreiche Erklärungen und Strategien für ein nervenschonenderes Miteinander! Besonders erwähnenswert: Schwierige Situationen im Gesundheitswesen werden mit jeweils eigenen Tipps gewürdigt.

Doris Wittig-Moßner, Nürnberg