Nichts tun: Die Kunst, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen

Jenny Odell

Verlag C.H. Beck (Mai 2021)

296 Seiten

ISBN: 978-3406768316

€ 24,00 Buch / € 17,99 e-book

Willst du informativ unterhalten werden, wie es der Titel impliziert? Dann wird es u. U. anstrengend! Von der Autorin wird meines Erachtens nämlich einiges vorausgesetzt, wenn Du Dich an das philosophisch geschriebene Buch heranwagst: Kenntnisse der amerikanischen Geschichte, der Kunstgeschichte, der USA allgemein und eine mehr als durchschnittliche Allgemeinbildung. Selbstreflexionen der Autorin und autobiografisches wechseln ab mit Kunstrichtungen, Verständnisfragen und Name-Dropping. Der Leser hat es nicht leicht; hilfreich ist auch, ein Lexikon bzw. Nachschlagewerk in Reichweite zu haben.

 

Die Essenz ist diese: Überstimulation in allen Bereichen ist Teil unseres Lebens geworden. Unsere Angst, etwas zu verpassen, lässt uns jederzeit erreichbar sein. Daran krankt unsere Gesellschaft. Empfohlen wird radikales Innehalten. Nichts zu tun, einfach zuzuhören und sich auf tiefster Ebene daran zu erinnern, was, wann und wo wir sind, sollte angestrebt werden. Achtsam sein, bewusst leben und die Kunst der Naturbeobachtung kultivieren.

 

Tu das, was du tust, mit Bedacht und Aufmerksamkeit, oder tue nichts, spüre und atme.

 

Kann ich das Buch empfehlen? Wenn Du sehr viel Zeit hast und Dir das geben willst, dann ja. Du könntest aber auch stattdessen einen langen Spaziergang im Wald machen und sehr bewusst ein- und ausatmen und von Zeit zu Zeit innehalten.

 

Christa L.A. Bellanova