Schon in früheren Ausgaben des epiKurier haben wir über Anfallswarnhunde und ihre Ausbildung berichtet. Rosenbaum und Willems-Hansch haben nun ein Buch über dieses Thema geschrieben. Die Autoren definieren zuerst einmal den Begriff Servicehund. Ein kurzer Abriss über Epilepsie gibt einen Einblick in die Vielfalt dieses Krankheitsbilds. Neben der Anzeige von Anfällen können Hunde natürlich auch „ihrem“ Menschen auch anderweitig Unterstützung geben, wenn man sie entsprechend trainiert: Z.B. im Fall eines Anfalls Hilfe holen (sei es durch Betätigen eines Notfallschalters oder durch Herbeiholen anderer Menschen), Apportieren von Medikamentendosen oder Telefonhörern, „Nicht alleine lassen“ oder Abhalten vom unbedachten Schritt in den fließenden Verkehr sind weitere Aufgaben, die ein Hund übernehmen kann.
Den größten Teil des Buches nehmen die Kapitel zur Auswahl und Ausbildung von Servicehunden ein, dem wohl wichtigsten Punkt für potentielle neue Hundebesitzer. Sehr detailliert beschreiben die Autorinnen, wie die einzelnen Auswahlschritte ablaufen sollten, welche Tricks und Tipps es bei der Ausbildung von Hunden gibt – ein Exkurs in die Lerntheorie rundet diesen Abschnitt ab.
Auch auf die Bedürfnisse des Hundes gehen die Autorinnen immer wieder ein, das letzte Kapitel behandelt ausschließlich die Anforderungen an den Hundehalter - einschließlich des Vorhandenseins eines Pkws im Haushalt, eine Forderung, die ich persönlich nicht ganz nachvollziehen kann.
Wer darüber nachdenkt, sich einen solchen Hund zuzulegen, der sollte dieses Buch vorher einfach mal lesen.
Susanne Fey, Wuppertal