Jean-Louis Fournier hat zwei Söhne, Mathieu und Thomas, die behindert sind und nie das waren, was sich der Autor gewünscht hätte: normale Kinder. Er schildert gnadenlos ehrlich seine Gedanken, setzt sich mit der witzig-bösen und trotzdem immer liebevollen Beschreibung seiner Söhne über alle Tabus hinweg. Für die beiden wäre eine Engelsgeduld nötig gewesen, doch Fournier, so bekennt er offen, war kein Engel.
Es handelt sich um keine zusammenhängende Lebensgeschichte im eigentlichen Sinn, sondern um immer wenige Zeilen umfassende Ausschnitte mit besonderen Erlebnissen im Leben Fourniers und seiner Söhne. Offen und ehrlich, manchmal grob, malt er sich das Schlimmste aus und schildert seine Genervtheit, gerade von seinen behinderten Kindern.
Ein außergewöhnliches Buch – gegen den Strich gebürstet, so gar nicht politisch korrekt, so tieftraurig, aber zugleich befreiend ironisch und heiter.
Viel mehr gibt es über das Buch auch nicht zu sagen, sondern jeder kann es sich nur selbst „erlesen. Auf jeden Fall ein ehrliches und selbstkritisches Buch, das zum Nachdenken anregt.
Doris Wittig-Moßner, Nürnberg