Beratungsstellen

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Oft wirft die Diagnose Epilepsie neben medizinischen Fragestellungen rechtliche und soziale Probleme auf, die schwerwiegender sein können als die Erkrankung selbst. Betroffene und deren Familien erleben Einschränkungen in vielen Bereichen (z. B. Berufswahl, Führerschein, Sport, Freizeit), Vorurteile und Unwissenheit der Umwelt führen oft zu Ausgrenzung und Rückzug aus dem gewohnten sozialen Leben.

 

In einigen Bundesländern wurden deshalb spezielle Epilepsie-Beratungsstellen geschaffen, um die Situation Betroffener und deren Angehöriger zu verbessern – ihre Aufgaben sind:

 

Information über das Krankheitsbild

  • Förderung eines selbst bestimmten Lebens durch die Vermittlung lebenspraktischer Kompetenz
  • Unterstützung beim Umgang mit der Erkrankung und der Krankheitsverarbeitung
  • Verbesserung der Lebensqualität Epilepsiekranker und ihrer Familien
  • Unterstützung bei der Integration in Kindergarten, Schule und Erwerbsleben
  • Abbau von Vorurteilen in der Bevölkerung durch Vermittlung von krankheitsbezogenen Informationen
  • Zusammenarbeit mit anderen sozialen Diensten

Die Beratungsstelle bietet anonym, vertraulich (Schweigepflicht!), kostenlos, ganzheitlich und unabhängig Beratung, Information, Begleitung und Unterstützung für Betroffene, Angehörige, Partner, Freunde, Therapeuten, Lehrer, Erzieher, Pflegepersonal, Arbeitskollegen und Arbeitgeber etc., d. h. für alle, die persönlich oder familiär von Epilepsie betroffen sind und/oder beruflich damit zu tun haben.

 

Ob Kindergarten und Schule, Ausbildung und Beruf, Führerschein und Mobilität, Familie und Partnerschaft, Wohnen, Freizeit und Sport, sozialrechtliche Fragen, finanzielle Hilfen etc. – zu allen Fragen, die im Zusammenhang mit Epilepsie auftreten, kann die Epilepsieberatung kontaktiert werden.

 

Sie versteht sich als ergänzender Baustein in der Versorgung von epilepsiekranken Menschen neben niedergelassenen Ärzten, Kliniken und Ambulanzen und den Angeboten der Selbsthilfe.

 

Aufgrund der komplexen Fragestellungen beim Thema Epilepsie ist die Arbeit der Beratungsstelle stark mit anderen Stellen und Institutionen vernetzt.

 

Eine flächendeckende Versorgung mit spezialisierten Epilepsieberatungen ist leider bisher nur in Bayern in allen Regierungsbezirken zu finden mit Anlaufstellen in Augsburg, Coburg, Kempten, Memmingen, München, Nürnberg, Passau, Regensburg, Würzburg und zusätzlichen Außensprechtagen in den jeweiligen Regionen. Weitere Hinweise zu Adressen/Ansprechpartnern/Veranstaltungen sind auf der gemeinsamen Internetseite zu finden:

In einigen Bundesländern sind weitere solcher Beratungsstellen geschaffen worden:

 

Der Verein Sozialarbeit bei Epilepsie e.V. (www.sozialarbeit-bei-epilepsie.de) und die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie e.V. (www.dgfe.info) haben gemeinsam Richtlinien zur Zertifizierung von Epilepsie-Beratungsstellen erarbeitet. Damit erbringen diese den qualitativen und quantitativen Nachweis, dass sie fachlich und personell die komplexen Anforderungen erfüllen, die bei der Gesundheitsberatung epilepsiekranker Menschen und deren Angehörige notwendig sind.

Hier finden Sie auf unserer Seite Beratungsstellen und Adressen.

Eine Übersicht aller zertifizierter Beratungsstellen sowie aller Epilepsie-Ambulanzen, -Zentren und -Schwerpunktpraxen finden sich auf den Internetseiten der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie e.V. (DGfE):
www.dgfe.info

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