3.4 Schulungen für Fachpersonal (oder Klassen)
Wenn ein Kind oder Jugendlicher mit Epilepsie neu in eine Schulklasse kommt bzw. neu erkrankt, kommt es häufig zu Verunsicherungen. Rechtliche, medizinische und pädagogische Fragen sind zu klären. Alle Verantwortlichen müssen informiert sein, was im Notfall zu tun ist und welche Veränderungen sich evtl. im Alltag ergeben.
Das Wichtigste: Das betroffene Kind darf nicht in eine Außenseiterrolle gedrängt werden. Oft wiegen die Folgen einer überbehütenden, ängstlichen, ablehnenden oder ausgrenzenden Haltung der Umgebung für das Kind schwerer als die Folgen der Erkrankung selbst.
Knackpunkt ist, dass Anfälle nicht vorhersehbar sind. Hinzu kommt, dass es eine Vielzahl verschiedener Anfallsformen gibt: kaum wahrnehmbare, irritierend wirkende bis zu schockierend gefährlich aussehende. Auch die Auswirkungen können unterschiedlich sein: Manchmal können vor und nach den Anfällen Beeinträchtigungen auftreten z. B. in Bezug auf Kognition, Gedächtnis oder Verhalten. Manchmal passiert aber auch rein gar nichts.
Gezielte Schulungen für pädagogisches Fachpersonal tragen dazu bei, Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung zu finden. Dabei wird nicht nur Wissen über die Erkrankung selbst (Anfallsarten, Therapie, Medikamente etc.), sondern auch über Erste Hilfe und den möglichen Einsatz von Notfallmedikation vermittelt.
Auch für Klassen können Schulungen oder speziell auf Epilepsie ausgerichtete Unterrichtsstunden hilfreich sein, um unbefangener und sicherer mit der Erkrankung umzugehen.
Solche Schulungen werden von Epilepsie-Beratungsstellen (siehe Punkt 3.2 Beratungstellen), aber auch vom e.b.e. epilepsie bundes-elternverband e. v. angeboten: